CQWW WPX SSB

Vergangenes Wochenende war wieder Contest angesetzt. Aufgrund der geplanten Gartenprojekte und des anstehenden Kindergeburtstages allerdings nur in Teilzeit.Beim CQWW WPX-Contest zählen Fernverbindungen auf den unteren Bändern mehr (6) Punkte als auf den hohen Bändern (3). Verbindungen auf dem gleichen Kontinent zählen 1 (high) bzw. 2 (low) Punkte, Kontakte mit dem eigenen Land stets einen Punkt.

Unter den Voraussetzungen hatte ich mir vorgenommen, anstelle der Windom-Antenne, die immer im Garten hängt, meine dreifach-Kombination (nach DK5WL) aus 160m-InvL, 80m-InvL und 40m-Vertikal aufzustellen. Der dazu gehörige 15m-GFK-Mast hatte zwar im CQWW 160m-Contest Ende Februar ein unteres Segment eingebüsst, würde den Vertikal-Teil der Antennen aber immer noch hoch genug tragen.

Zusätzlich wollte ich zumindest eine Beverage-Antenne entlang unseres Gartenzaunes aufstellen. Durch die Umschaltung würde ich zwischen zwei Empfangsrichtungen (NW – SO) umschalten können, auch wenn die, durch die Grundstücksgrenze vorgegebene verfügbare Länge von ca. 50-60m alles anderes als optimal sein würde. Besser als nix!

Von dem Kauf des Militär-Feldkabels war noch genug übrig geblieben, um ein entsprechendes Stück Draht abzuschneiden und mithilfe der Weidezaunpfähle am Holzzaun entlang aufzustellen. Die fertig konfektionieren 75 Ohm-Koaxkabel reichten gerade durch das Dachfenster bis ins Shack hinein. Hätte ich neue Koaxkabel angefertigt, wäre die Beverage vielleicht zehn Meter länger geworden.

Der Hexbeam stand noch vom RDXC vor zwei Wochen auf seinem Alumast auf dem Garagendach und war einsatzbereit.

Den GFK-Mast mit den Vertikal- bzw. Inverted-L-Antennen wollte ich wie gehabt, zwischen den vorhandenen Masten der Windom positionieren, so dass ich den Schenkel der 160m-InvL in die eine Richtung und den der 80m-InvL in die andere Richtung abspannen könnte.

Das folgende Bild zeigt die Lage der Beverage (ganz oben), dem geplanten Standpunkt der Vertikal-Antennen mit Abspannung zu den vorhandenen Masten (gestrichelt) und der normalen Lage der Windom-Antenne (unter der gestrichelten Linie). Der Hexbeam ist auf dem Garagendach dargestellt.

Grundstück mit Antennen
Grundstück mit Antennen

Beim Aufrichten des GFK-Mastes brach mir dann das zweite Segment von oben direkt an der Einspannung ab – Materialermüdung! Da sich der Aufhängepunkt der Drähte dadurch nicht deutlich verringern würde, habe ich das abgebrochene Mastsegment einfach umgekehrt wieder in den Mast gesteckt. So blieb die Höhe grundsätzlich erhalten, der Mast ließ sich aber schlechter abspannen. Die Drähte der Inverted-L-Antennen hingen weiter durch als sonst und lagen sogar auf dem Boden, anstatt straff gespannt zu sein. Na super!

Trotzdem nahm ich die Windom-Antenne vom Mast und zog stattdessen die horizontalen Drähte der InvLs daran hoch. Am Freitagabend um 22:00 Uhr war ich mit dem Aufbau fertig. Der abschließende Test fiel frustrierend aus, auf 80 und 160m waren die Antennen kaum zu gebrauchen, lediglich die 40m-Vertikal schien zu tun.

Am frühen Sonnabendmorgen ging ich ins Shack und begann den Funkbetrieb auf 40m. Sehr zäh! Kurz darauf wechselte ich auf 10 und dann auf 15m. Vor dem Frühstück landeten die ersten 50 Verbindungen im Log. Nicht schlecht, aber nicht gut genug, um mein selbst gestecktes Ziel von 500 Verbindungen zu erreichen.

Nach dem Frühstück ging es statt ins Shack in den Garten, wo andere Projekte auf mich warteten. Zuvor baute ich jedoch die Vertikal-Antennen ab und hängte stattdessen die Windom-Antenne wieder auf.

Nach getaner Arbeit und vor dem Abendessen hatte ich auf 10m noch einen guten Lauf. Von 20:30 bis 22:00 konnte ich noch einige Verbindungen tätigen, störte damit aber schon den Familienfrieden.

Am Sonntagvormittag ergaben sich wieder nutzbare Stunden, in denen ich sowohl auf 10 als auch auf 15m gute Läufe hatte. Zeitweilig stand der 10min-Zähler auf 136 QSO/min, für mich völlig ungewohnte Raten.

Nach dem Mittag war noch einmal eine Stunde möglich und dann am wieder am späten Nachmittag und nach dem Abendessen. In Summe bin ich gute 12 Stunden dabei gewesen und habe immerhin 450 Verbindungen im Log. Mein Ziel von 500 habe ich damit verfehlt. Um es noch zu erreichen, hätte ich den Familienfrieden nachhaltig gefährdet und wer will das schon?

Trotzdem bin ich mit meinem Ergebnis zufrieden, da ich mit gleichem zeitlichen Aufwand die QSO-Zahl aus dem Vorjahr verdoppelt und die Punkte fast verdreifacht habe. Das ist eindeutig dem Hexbeam geschuldet, den ich erst Mitte letzten Jahres erworben habe.

Die verkürzte Beverage-Antenne hat gut funktioniert und deutliche Richtungsunterschiede im Empfang ermöglicht. Der Nutzen war auf 40 Meter gut zu spüren, auf 80 Meter immerhin noch vorhanden und auf 160m marginal. Dafür sind die 50-60 Meter Draht dann einfach zu kurz.

Was den Mast für die Vertikal-Antenne angeht, so werde ich wohl Ersatz besorgen müssen. Nochmals neue Segmente zu ordern macht dabei keinen Sinn mehr, ich werde wohl auf den stabileren (und teureren) Spiderbeam-Mast umsteigen.

Autor: Kai

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