Russian DX Contest in Teilzeit

Am vergangenen Wochenende fand der Russian DX Contest statt. Ich habe in der Klasse SOAB-SSB-LP teilgenommen, leider nur in Teilzeit.

Der RDXC dauert nur 24 Stunden, spielt auf allen sechs Contest-Bändern und hat im Gegensatz zu manch anderem Contest auch eine reine SSB-Klasse. Da ich mir in der Regel keine Hoffnung auf vordere Plätze machen darf, ist das allerdings derzeit nicht so wichtig.

Das Stationsangebot ist meisten sehr gut, die Bänder sind dann voll mit russischen und Stationen anderer Länder. Da die Punkteberechnung für eine Verbindung mit russischen Stationen 10 Punkte zählt, sind diese natürlich aus Sicht von ausländischen Teilnehmern besonders gefragt. Als Multiplikatoren zählen sowohl DXCC-Entities als auch die russischen Oblaste (Verwaltungsbezirke). Das führt dazu, dass der Punktestand während des Wettbewerbes durch Arbeiten neuer Multis erkennbar exponentiell steigt.

Das macht dann Spass zu sehen, wie mit jedem neuen QSO der Punktezähler in Tausendersprüngen ansteigt. Im Vergleich zum CQWW 160m vom Ende Februar ist im RDXC also eine Teilnahme im Hinblick auf den reinen Punktestand viel lohnender. Das werde ich für das kommende Jahr im Hinterkopf behalten und bei der Contestplanung berücksichtigen.

Im vergangenen Jahr hatte ich in Vollzeit teilgenommen und mit 534 QSOs insgesamt 886.340 Punkte eingefahren. [Update: …und damit den zweiten Platz in Deutschland in meiner Klasse erreicht.] In diesem Jahr konnte ich aufgrund familiärer Verpflichtungen nur insgesamt gute acht Stunden teilnehmen: Erst drei Stunden am späten Samstag-Abend und dann noch zweimal zweieinhalb Stunden am Sonntag-Vormittag. Dennoch bin ich auf 368 QSO mit insgesamt 557.256 Punkte gekommen.

Bei einer Hochrechnung auf die volle Contestzeit unter Annahme des oben erwähnten exponentiellen Punktewachstums müssten also selbst in meiner SSB-Low Power-Klasse mindestens 1,5 bis 2 Mio. Punkte möglich sein. Die entsprechenden Meldungen der BCC-Kollegen auf dem Mailreflektor lassen zumindest diesen Schluss zu.

Im Unterschied zu 2013 hatte ich keine Antenne für 160m aufgebaut, das Band fehlt mir also völligem Log. Auf 80m hat meine Windom-Antenne mir dieses Mal keine guten Verbindungen ermöglicht, nur sieben QSOs gingen ins Log. Letztes Jahr waren es immerhin über 80 Verbindungen. Auch hier wäre eine zusätzliche 80m-Vertical hilfreich gewesen. Das 40m-Band war gefühlt gleich gut wie im letzten Jahr. Hier fehlte einfach nur die Zeit, um mehr Verbindungen zu realisieren.

RDXC 2014: Qs by band
RDXC 2014: Qs by band

Dafür habe ich in diesem Jahr im Verhältnis zu den low bands deutlich mehr Verbindungen auf den höheren Bändern 10, 15 und 20m einfahren können. Wenn ich Sunspots und SFI-Werte vom letzten Jahr mit den diesjährigen vergleiche, so kann der Unterschied nur im Hexbeam begründet liegen, den ich letztes Jahr noch nicht hatte.

Insbesondere auf 15m gelangen mir beim CQ-Rufen sogar so etwas wie kleine Runs – zeitweilig hatte ich Raten von 120 Q/min. Das war für mich, der sonst in SSB mit Low Power eigentlich nur S&P-Betrieb macht, ein völlig neues Erlebnis. Ich könnte mich daran gewöhnen…

Der Heambeam stand, wie nun schon einige Male praktiziert, mit dem 15m-Mast auf dem Garagendach. Der Mast war nur zu etwas mehr als der Hälfte ausgefahren, so dass ich mithilfe der Garage auf eine effektive Höhe von ca. 12-13 Meter über Grund gekommen bin. Der Mast war mit Rotor drehbar, wovon ich jedoch nur wenig Gebrauch gemacht habe. Ein weiterer Vorteil des RDXC, bei dem das höchste Stationsangebot sowieso im Osten liegt.

Heambeam auf dem Garagendach - noch nicht ausgefahren
Hexbeam auf dem Garagendach – noch nicht ausgefahren

Abgespannt hatte ich den Mast auf zwei Ebenen, bei halber Höhe war das ausreichend. Obwohl Wind und Böen vorhergesagt waren und ich einige Male mit einem unwohlen Gefühl zum Fenster hinaus geblickt habe, standen Mast und Antenne sicher und fest.

Mein Frequent-Contester-Punktekonto weist nach diesem Wettbewerb nun knapp 830k Punkte auf.

Autor: Kai

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