Istanbul – Letzter Tag (5. Tag)

So, hier ist mein letzter Bericht zum letzten Tag meiner Reise:

Jeder weiß jetzt vermutlich was kommt. Genau, um 6 Uhr stehe ich auf, mache mich schnell fertig und packe den letzten Rest in meinen Koffer. Heute ist mein letzter Tag. Die Zeit ist so schnell vergangen, dass ich wirklich froh bin das ich alles aufgeschrieben habe.
Ein letztes Mal fahre ich zur Schule nachdem ich mich von meinen Gasteltern und Geschwistern  verabschiedet habe. Ich werde reichlich beschenkt: türkischer Kaffee, Kaffetassen und Süßigkeiten.  Mein Koffer ist nun 5 Kilo schwerer als auf der Hinfahrt.  Dabei habe ich kaum etwas gekauft.
Im Bus bringt mir ein Junge noch ein paar türkische Wörter bei. In den letzten Tagen ist er ein richtiger Freund geworden und ich weiß, dass ich ihn vermissen werde. Zum letzten Mal esse ich mit Esin mein Frühstück in der Kantine, umringt von ihren Freundinnen, die ich auch alle ins Herz geschlossen habe.
Heute werden wir die Lieder die wir gestern gelernt haben auf der Schulbühne vorstellen. Ich freue mich darauf, auch wenn viele meinen, dass das total peinlich sei. Ich meine, mich kennt niemand und ich mag die Lieder, also warum sollte das peinlich sein? Dann geht es los. Zwei Schüler fangen mit einer türkischen – und englischsprachigen Rede an. Danach wird nochmal ein kurzer Film zu unserem diesjährigen Thema zu Mythen und Legenden gezeigt. Die Legende mit der wir uns befasst haben, war die zum Mädchenturm in mitten des Bosporus.  Was auch unsere selbstbemalten T-Shirts zeigen. Auf jedem ist der Turm zu sehen, wenn auch immer anders.
Danach kommt wieder eine Anprache und die ganzen Fotos aus unseren 5 Tagen werden gezeigt. Jedesmal wenn wir ein Gruppenfoto gemacht haben, waren wir total genervt, aber im nachhinein war es wirklich schön alle Fotos zu sehen und darüber zu lachen wenn eins mal nicht so gut gelungen ist.  Als letztes sind wir mit unserer Präsentation und unseren Liedern dran. Es macht wirklich Spaß, weil alle Schüler die Lieder kennen und sofort mitsingen. Zum Ende bekommmen wir alle eine Urkunde, die zeigt das wir alle an diesem Austausch teilgenommen haben.
Da für heute nichts mehr geplant ist, sitzen wir die letzte halbe Stunde alle zusammen und tauschen Telefonnummern aus, unterhalten uns und essen noch eine Kleinigkeit. Um 11 Uhr müssen alle Deutschen dann in den Bus zum Flughafen steigen. Es zeigt sich das die Türken näher am Wasser gebaut sind als wir. Fast alle weinen als wir uns dann endgültig verabschieden. Auch wir sind gerührt, weinen aber nicht, sondern erinnern sie daran, dass wir alle uns in einem Monat und 3 Wochen wiedersehen werden.  Doch auch das kann niemanden so richtig trösten, denn nicht alle werden nach Deutschland kommen, was sehr schade ist.
Nach dem Einchecken haben wir eine dreiviertel Stunde im Duty-Free-Bereich um die letzten Lira auszugeben. Dann laufen wir zum Gate wo in der Wartehalle zwei Massagesessel stehen, die sofort von der gesamten Gruppe ausgetestet werden. Endlich können wir ins  Flugzeug einsteigen und es gibt einen große Aufregung mit der Sitzplatzverteilung. Doch irgendwie schaffen wir auch das. Als alle sitzen kann es losgehen.
Dieses Mal gibt es Fernseher die an der Decke angebracht sind und jeder kann den Film in englisch oder türkisch gucken oder eben auch nicht. Es läuft Frozen, ein wunderschöner Disneyfilm den wir natürlich alle gucken. Als der Film endet, fliegen wir erst seit einundhalb Stunden. Sofort herrscht Langeweile unter uns. Letztendlich überstehen wir alle irgendwie den Flug und kommen nach dem Landen recht schnell an unser Gepäck, so das wir schon gegen viertel nach fünf den Flughafen verlassen können.
Die Bahnfahrt ist einfach nur klasse. Alle haben gute Laune und wir reden über die letzten Tage. Um 18:45 Uhr kommen wir am Buxtehuder Bahnhof an. Hier endet unsere wunderbare Reise.
Eins ist ganz klar. Diese Tage haben mich verändert. Ich hoffe es ist eine gute Veränderung. Bestimmt werde ich es bald wissen.
Noch etwas weiß ich. Ich habe neue Freunde gefunden. Auch wenn ich in einer völlig fremden Kultur gelebt habe, erkenne ich was das wichtigste im Leben ist. Die Freundschaft zwischen uns allen. Egal ob wir aus verschiedenen Ländern kommen, wir verstehen uns trotzdem gut und können Freunde werden.
Das ist das wichtigste was ich in den letzten 5 Tagen gelernt habe. Manchmal muss man umso etwas zu lernen erstmal etwas neues entdecken.