Istanbul – Tag 3

Tadaaa, mein 3. Report:

Wieder heißt es aufstehen um 6 Uhr. Ich gewöhne mich langsam daran. Wieder geht es mit dem Bus zur Schule, etwas was vollkommen fremd für mich ist. In Deutschland brauche ich mit dem Fahrrad gerademal 7 Minuten zur Schule. Das ist echt wenig, eine völlige Umstellung also.
Für heute sind die Besichtigungen der beiden Basare dran, doch unser erster Punkt heute besteht aus etwas anderem. Alle Deutschen sollten ein weißes T-Shirt mitbringen was alle zusammen gestalten können und genau das tun wir.

Bei jedem sieht es anders aus obwohl alle den, im Deutschen so genannten Jungfernturm malen.

Danach fahren wir mit den Bussen zu dem anscheinend einzigen jüdischem Museum der Türkei. Es ist schön hier wenn auch die Geschichte grausam ist. Allerdings hat jede schreckliche Geschichte etwas Gutes und ich habe es für mich gefunden und das ist was ich an diesem Museum mag: Ich habe das Gute im Schrecklichen gesehen, was mir zeigt gib nicht auf egal was passiert.

Dann ist es endlich soweit, 2 Stunden, 2 Basare und vier kleine Gruppen die von je einem Lehrer begleitet werden. Als wir den großen Basar betreten, verstehe ich auf der Stelle den Namen. Das groß wird betont. Der gesamte Basar wird überdacht von einer gewölbten, verzierten Decke. An machen Stellen löst sich der Putz von der Decke, aber das Muster ist immer noch schön. Überall sind kleine oder große Stände und du kriegst so ziemlich alles was du willst von A wie das Auge Gottes bis Z wie Zeigestöcker.

Dazwischen befindet sich alles Mögliche. Die ganzen Stände bilden zusammen ein wunderschönes Gesamtbild, das mich total beeindruckt. Am Ende habe ich 2 Armbänder und eine Federtasche gekauft.

Im Gewürzbasar angekommen bin ich so begeistert, all diese Gewürze, deren Farben und Gerüche, es liegt ein großer Duft gemischt aus allen kleinen in der Luft. Es ist so toll. Wie im großen Basar ist die Decke verziert und es ist noch voller. Aber genau das ist es was mich an diesem Ort fasziniert: die ganze Stadt ist voll, wirkt aber trotzdem so gemütlich und voller Ruhe.

Leider müssen wir nach einer knappen halben Stunde wieder zurück in die Schule. Hier endet der Tag schon wieder für mich. Eigentlich möchte ich nicht gehen. Es ist so schön in dieser Stadt unterwegs zu sein und ich weiß das ich zu Hause nichts Spannendes mehr machen kann. Doch was soll ich tun?

Mit dem Bus geht es wieder zurück. Diesmal tröste ich einen kleinen 8-Jährigen Jungen der weint. Er erinnert mich an meine kleine Schwester und mir wird bewusst wie gut mir dieser Austausch tut. Meine ganzen Sorgen und Ängste sind hier unwichtig. Und das ist das Beste was mir nach dem letzten halben Jahr passieren konnte.
Wieder schauen wir fern während wir essen. Um 10 Uhr gehe ich ins Bett.