Zu Besuch bei DM5C auf dem Nordmannsturm

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Am Wochenende fand der DARC UKW-Contest statt. In Ermangelung von konkurrenzfähigen Antennen zuhause und keiner Zeit für eine eigene Portable-Teilnahme hatte ich mich damit abgefunden, nicht teilzunehmen. Dann kam es anders.
Bestenfalls mal über das Band drehen und hören, was sich empfangen und vielleicht arbeiten lässt, das war mein Plan. Im Vorfeld hatte ich mich bei den umliegenden OVen nach deren Aktivitäten erkundigt und war eingeladen worden, bei DM5C auf dem Nordmannsturm (Deister) mitzumachen.

Die drei OVe H29, H40 und H64 kooperieren schon länger bei den UKW-Contesten und funken gemeinsam vom Turm. In den jeweiligen Ortsvereinen bestehen keine Ambitionen hinsichtlich der Clubmeisterschaft, insofern ist die Zuweisung der CM-Punkte zu einem OV kein Problem. Da ich sowieso keine Zeit haben würde, war allerdings jede Überlegung in der Richtung hinfällig.

Mit meinem UKW-Prügel ist in SSB kein Staat zu machen. Die Antenne ist auf der Westseite des Hausdaches an einer Gaube montiert und hat somit keine Sicht nach Osten. Und im Gegensatz zu der in SSB üblichen horizontalen Antennenpolarisation ist meine X-30 nun einmal vertikal polarisiert. 20 dB Dämpfung waren mir also schon sicher.

So funkte ich mehr schlecht als recht ein paar Verbindungen am Samstag zusammen, gut 15 auf 2m und immerhin eine auf 70cm. Der weitere Tag verstrich -zumindest funkmäßig – ereignislos. Am Sonntag ging es beim Frühstück darum, was wir noch zusammen als Familie unternehmen würden. „Wolltest du nicht zum Deister fahren und die Funker besuchen?“ wurde ich gefragt. „Wollen wir das mit einem Spaziergang verbinden?“ Hm, warum nicht? Noch war es trocken, die Wettervorhersage ließ allerdings Verschlechterung erwarten. Also rasch in die Klamotten gesprungen, ab ins Auto und auf zum Deister.

Gestockte 144MHz-Yagis auf dem Nordmannsturm
Gestockte 144MHz-Yagis auf dem Nordmannsturm

Am Parkplatz am Nienstedter Pass angekommen, war das Wetter in der Tat schlechter geworden. Kalter Wind und leichter Nieselregen begleiteten uns auf dem Anstieg zum Nordmannsturm. Trotzdem war uns nach den eineinhalb Kilometern bis zum Turm dann doch warm. Dort angekommen konnten wir die Yagi-Antennen schon von weitem sehen.

Im Einsatz sind zwei gestockte 9-Element-Yagis auf einem Alumast auf dem Turm. Der Trum selber ist 19m hoch, so dass sich die Antenne effektiv vermutlich 22m AGL befinden. Zusammen mit der Erhebung des Deister-Kammes an dieser Stelle kommen die Antennen vermutlich auf 408m ASL. Eine schon ganz hübsche Höhe, die sich auch in der abgedeckten Fläche im Diagramm bei HeyWhatsThat erkennen lässt. Lediglich in NW/SO-Richtung, also parallel zum Kammverlauf, gibt es Schatten in der Funkausleuchtung.

Ausbreitung vom Nordmannsturm (Deister) aus
Ausbreitung vom Nordmannsturm (Deister) aus

Direkt am Turm konnten wir dann sehen, dass Antennen- und Rotorsteuerkabel vom Turm herab in eine kleine Holzhütte neben dem Hauptgebäude führten. Dort musste das Shack sein. Wir klopften an, fanden den Raum aber verwaist vor. Die Mannschaft befand sich gerade gesammelt in der Gaststätte beim Frühstück und sammelte Kraft für die noch folgenden Conteststunden. Wir gesellten uns dazu und kamen schnell ins Gespräch. Während ein Teil der Mannschaft zurück zum Funkgerät ging, nutzten wir noch die Gelegenheit zum Aufstieg auf den Turm und genossen den Ausblick als auch die Nahbetrachtung der Antennen. Der Wind blies uns aber recht kalt um die Nase und wir klettern schnell wieder hinab.

Funkbetrieb bei DM5C zum UKW-Märzcontest
Funkbetrieb bei DM5C zum UKW-Märzcontest

Nun warfen wir noch einen Blick in das nun besetzte Shack und lauschten einigen Funkverbindungen. Die Truppe von DM5C nutzt für den Betrieb einen Kurzwellen-TRX mit Kuhne-Transverter und eine Beko-Endstufe. Nach kurzem Smalltalk und Fachgesimpel um die richtigen Contest-Antennen verabschiedeten wir uns unter Hallo und setzten unsere kleine Wanderung fort. OM Michael und Terry begleiteten uns dabei noch ein Stück, um sich die Beine zu vertreten. Wir sprachen über dies und das und die beiden konnten uns Neu-Hannoveraner einige Tipps geben. Bald trennten sich unsere Wege und wir kamen nach kurzem Marsch wieder beim Auto an. Vielleicht ergibt sich demnächst eine Möglichkeit zum Contest-Funken.

Autor: Kai

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