Contestvorbereitungen: Beverage-Antennen zuschneiden


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Nachdem sowohl das Feldkabel als auch die Weidezaunpfähle rechtzeitig eingetroffen sind, geht es nun daran, das Feldkabel auf die richtige Länge für den Einsatz als Beverage-Antennen zuzuschneiden.

Das klingt einfach, ist es auch, nur muss dazu eben die richte Länge Kabel von der Rolle abgespult, abgeschnitten und dann wieder aufgerollt werden. Wer in seiner Jugend eventuell bei der Bundeswehr Dienst verrichten musste und zufällig auch bei den Fernmeldern im Einsatz war, weiß, was das bedeutet.

Das Feldkabel besteht aus zwei miteinander verdrillten Adern. Jede Ader besteht aus sieben einzelnen Drähten, nämlich drei verzinkten Stahldrähten und vier verzinnten Kupferdrähten. Diese Kombination bewirkt einen guten Kompromiss zwischen der Leitfähigkeit (Kupfer) und der Reißfestigkeit (Stahl).

Damit kommt aber eine Eigenschaft ins Spiel, die das Ab- und wieder Aufrollen zur Herausforderung werden lassen kann – das Kabel verwickelt und verspleißt sich dabei gerne. Hinzu kommt, dass ohne eine passende Abrollvorrichtung (ich habe ja nur die Kabelrolle erstanden) das Abwickeln des Kabel an sich schon schwierig ist.

Dazu habe ich einen Stab in den Boden gerammt, eine leere Seilrolle daraufgestellt (die sieht aus wie eine überdimensionierte Garnrolle) und erst dann die Kabelrolle.

Feldkabelrolle auf provisorischer Abrollvorrichtung
Feldkabelrolle auf provisorischer Abrollvorrichtung

Auf diese Weise ließ sich das Kabel leicht abrollen, ohne dass jemand die Rolle halten musste oder eine aufwändige Abrollkonstruktion gebaut werden musste.

Für den Einsatz als Beverage-Antenne muss das Kabel mindestens eine Länge von einer Wellenlänge (Lambda) der Nutzfrequenz aufweisen, gerne auch mehr. Für den Einsatz im 160m-Band sind also mindestens 160 Meter abzumessen. Soll die Beverage-Antenne für mehrere Bänder genutzt werden (80m, 40m) muss sie eine Länge aufweisen, die für alle low bands gemeinsam „passt“.

Peter, DL2NBU zitiert in seinem Vortrag über Zweidraht-Beverages die Angaben aus John, ON4UNs Buchklassiker „Low-Band DXing“ für mehrere geeignete Längen. Für ein optimales Vor-/Rück-Verhältnis der Antenne sind dort u.a. 180 Meter genannt. Nach dem Motto „dreimal abgeschnitten und immer noch zu kurz“, entschließe ich mich dazu, jeweils 200 Meter abzuwickeln. Kürzen kann ich ja immer noch.

Also lege ich das Maßband im Garten aus, ramme einen Besenstiel bei zehn Metern in den Boden und fange an, das Kabel abzurollen. Am Besenstiel angekommen, lege ich das Kabel darum und laufe mit dem Kabel in der Hand zurück. Einmal hin und her sind also 20 Meter.

Abmessung des Kabels am Maßband
Abmessung des Kabels am Maßband

Die Stelle am Kabel markiere ich mit gelbem Isolierband und messe die nächsten 20 Meter ab. Immer weiter, bis 200 Meter Kabelknäuel zu meinen Füßen liegen. Die Markierungen werden beim Aufbau der Beverage helfen, die Abstände für die Weidezaunpfähle richtig zu treffen. Laut Hinweisen aus der BCC-Mailingliste, haben sich 20 Meter als ein guter praktischer Wert für das Aufhängen des Kabels zwischen den Pfählen erwiesen.

Kennzeichnung der 20m-Abstände für Zaunpfähle
Kennzeichnung der 20m-Abstände für Zaunpfähle

Das ganze mache ich noch ein zweites Mal, denn meine KD9SV-Transformer machen aus einer Länge Feldkabel zwei Antennen, eine in Hinrichtung des Kabels, die andere in der Rückrichtung. Mit zwei Kabeln lassen sich also insgesamt vier Beverage-Antennen aufbauen, die durch orthogonale Errichtung entsprechend vier Himmelsrichtungen abdecken können.

Die Kabellängen sind fertig, jetzt muss ich sie wieder zurück auf die Trommel aufrollen. Das ist der sprichwörtliche Moment, in dem der Frosch ins Wasser springt: Alleine ist das nicht zu machen. Ich hole meinen Sohn dazu, der das Kabel straff hält und die Knäuel entwirrt, während ich die Rolle auf der provisorischen Spuleinrichtung drehe, was das Zeug hält. Rechtzeitig vor Einsetzen der Dämmerung sind wir fertig.

Am kommenden Wochenende findet der CQWW 160m-Contest in SSB statt. Zusammen mit Chris, DM5HF und Jörg, DM4DL werden wir als DK3A daran teilnehmen.

Dort werden die Beverage-Antennen zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Was dazu noch fehlt, sind passende 75 Ohm-Koaxialkabel, die zwischen den Beverage-Transformern und dem Empfänger verlegt werden müssen. Mit einem 1×4-Antennenumschalter kann dann vom Funkraum, dem Shack, aus die Antennen in der gewünschten Empfangsrichtung ausgewählt werden.

Autor: Kai

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