Die geerntete Baumwolle wird vor Ort entkörnt und versponnen, die Garne
anschließend zu den gewünschten Flächengebilden verwebt. Der
Energiebedarf (111) hierfür liegt bei 30 MJ/kg
(s. Anh. ). 11 % des in der Türkei
erzeugten Stromes stammen aus Wasserkraft, insofern ist der Verbrauch
an nicht-erneuerbaren Energieträgern (1211) deutlich reduziert.
Entsprechend den Richtlinien des AKN werden biologisch abbaubare Avivagen, Spinnschmälzen, Spulöle und Schlichtemittel verwendet. Das anfallende Abwasser (151, 222) wird in einer betriebseigenen Kläranlage (821) gereinigt, die das Modellprojekt eines dänischen Anlagenbauers (851) ist. Die Flottenbehandlung ist demzufolge auf dem Stand der Technik [47]. Entstehende Kosten der Wasserreinigung werden vom Unternehmen getragen und nicht auf die Allgemeinheit abgewälzt (7211). Über den gesamten Wasserverbrauch (142) bei der Textilerzeugung wurden keine Daten gefunden.
Der Betrieb der Spinn- und Webmaschinen erzeugt Lärmimmissionen (211) und Abwärme. Darüber hinaus ist die Schadstoffbelastung am Arbeitsplatz (441) als gering einzustufen: Zwar werden toxische Stoffe den AKN-Richtlinien entsprechend nicht eingesetzt, aber die Spinnerei ist mit einer Staubentwicklung verbunden. In diesem Zusammenhang ist die Berufskrankheit Byssionose (Baumwollstaublunge) nach langjähriger Exposition bekannt (521). Die Arbeiter müssen deshalb Gehörschutz (411) und Grobschutzmasken tragen.
Die Qualität der gefertigten Stoffe ist sehr hoch (731) und
zum Absatz auf einem exklusiven Markt geeignet [47].
Die dafür erforderlichen Hochleistungsspinn-
und Webmaschinen aus deutscher Produktion (851) sind
auf dem Stand der Technik und daher teuer in der Anschaffung (821).
Das Bedienerpersonal
muß gut geschult sein (411, 421), um Schäden an den Maschinen zu
vermeiden und durch Fehlbedienung bedingte Totzeiten zu minimieren.