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Hanftextilproduktion

 

Der Maschinenpark der Textilmühle zum Verspinnen und Verweben der Hanffasern ist unbekannt. Den Energiebedarf für diesen Prozeßabschnitt abzuschätzen fällt daher schwer. Für eine entsprechende Anlage in der Baumwollproduktion wird in der Literatur von 20 MJ/kg für das Verspinnen und 10 MJ/kg für das Weben der Garne ausgegangen. Unter der Voraussetzung, daß die Angabe des Exporteurs stimmt, es würden beim Spinnen und Weben keine Chemikalien eingesetzt (s. Anh. gif), könnten nur (halb-)mechanische Spinnräder und Webstühle dafür in Frage kommen. Bei deren Benutzung sind keine Schlichten und Schmälzen nötiggif. Diese Anlagen sind zwar arbeitsintensiv, benötigen aber keine Energie aus Primärenergieträgern. Die Fotos aus der Textilmühle zeigen dagegen (veraltete) Maschinen, für die geschmälzt und geschlichtet werden müßte.

Nach dem Bericht von CLARKE existiert in Tai'an nur eine Textilmühle, die Fotos müssen daher den entsprechenden Produktionsablauf zeigen. Die Angabe des Exporteurs bezüglich des Chemikalieneinsatzes wird darum als falsch angenommen. Hinsichtlich des relativ niedrigen Mechanisierungsgrades der alten Maschinen und deren dafür höheren Leistungsaufnahme wird zur Sicherheit ebenfalls 30 MJ/kg für den Energieverbrauch in der Hanftextilproduktion veranschlagt. In persönlichen Mitteilungen von Textilingenieuren der FH Reutlingen wird diese Annahme als sinnvoll erachtet.



Kai Altenfelder
Sat Jul 11 00:38:57 MET DST 1998
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