Abbildung 3.3: beta-D-Glukose
Abbildung 3.4: Ausschnitt eines Zellulosemoleküls
Die einzelnen Glukose-Moleküle sind gegeneinander um 180
gedreht, sodaß die Ebene der Sauerstoffbrücke
zum Kettenmolekül regelmäßig wechselt (s. Abb.
).
Dadurch bildet sich eine gestreckte und unverzweigte Molekülkette,
welche sich mit weiteren Ketten zusammenlagern kann. Die dafür maßgeblichen
Wechselbeziehungen sind Wasserstoffbrücken
zwischen den Hydroxlygruppen der Glukose. Der
durchschnittliche Polymerisationsgrad von Zellulose
beträgt 3000-7000, d. h. diese Zahl Zelluloseketten lagern sich zu
einem Polymer zusammen. Bei diesen räumlichen Anlagerungen spricht
man von kristallinen Strukturen , da die Kettenmoleküle
sich in einer ideal-räumlich-dreidimensionalen Anordnung befinden.
Die kleinste dieser kristallinen Einheiten wird Elementarzelle
genannt. An anderen Stellen können die Ketten weniger geordnet vorliegen.
Ein Zustand, der als amorph bezeichnet wird. Das Verhältnis zwischen
kristallinem und amorphem Anteil einer Polymerstruktur heißt kristalliner
Grad, der bei Zellulose 70 % beträgt [10].
Abbildung 3.5: Schemazeichnung:
Aufbau des Baumwollhaares. Dicke Sekundärwand mit mehreren Lamellen
Quelle: [29]
Die Zelluloseketten werden in eine verformbare Matrix aus Pektinen und Hemizellulose eingebaut. Aus etwa zwanzig Elementarzellen sind die Mikrofibrillen zusammengesetzt, die die Grundbausteine für die Pflanzenzellen darstellen. Neben der regulären Längsanordnung der Elementarzellen ist auch ein seitliches Herausragen einzelner Zellen möglich, das zum Verhaken mit anderen Zellen führt und ein sogenanntes Makromolekülgitter bildet [30].
Während des Wachstums der Pflanze bildet sich zunächst eine Primärwand, deren Fibrillen eine Netzstruktur aufweisen und daher eine Dehnung der ersten Wandschicht ermöglichen. Sobald das Längenwachstum abgeschlossen ist, wird eine Sekundärwand aufgelagert, die sich durch eine höhere Packungsdichte an Fibrillen auszeichnet. Physikalische und chemische Eigenschaften der späteren Faser werden weitgehend durch Zusammensetzung und Aufbau der Sekundärzellwand bestimmt .