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Umweltbelastungen durch Reinigung und Pflege von Kleidung

   

Pro Kopf der Bevölkerung der Bundesrepublik werden jährlich zwischen 11 kg (nur Bekleidung) [18] und 26 kg (textile Rohstoffe insgesamt) [19] Textilien und Bekleidung verbraucht. Zu deren Reinigung und Pflege wurden 1991 in der BRD 726.000 Tonnen Waschmittel verkauft. Das entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von 9 kg jährlich, dem dreifachen des Verbrauches von 1960.

Generell zeichnet sich die Gebrauchsphase von Kleidung durch eine enorme Umweltbelastung aus. Im Zusammenhang mit dem Waschen  der Kleidung werden Chemikalien , Energie  und Wasser  verbraucht.  Beim maschinellen Trocknen kommt nochmals Energieverbrauch hinzu. 

Eine Ökobilanz  über die Produktion und den Gebrauch von Waschmaschinen  [13] hat ergeben, daß alle technischen und verbraucherabhängigen Maßnahmen zur Wasser- und Energieeinsparung   beim Waschen effektiver sind als entsprechende Maßnahmen bei der Herstellung von Waschmaschinen und Waschmitteln  (s. Anh. gif).

Die Wäschepflege  und -reinigung verursacht den größten Anteil am häuslichen Abwasser  eines bundesdeutschen Haushaltes.  Die auf dem Markt erhältlichen Waschmittel sind zwar ständig umweltverträglicher geworden, doch ist der Abwasserstrom generell durch das häufige Waschen groß. So sind z. B. seit dem Inkrafttreten der Phosphathöchstmengenverordnung Mitte  der achtziger Jahre Ersatzstoffe  entwickelt worden, die wesentlich umweltverträglicher als die Phosphate  sind [8].

Der Energieverbrauch  zur Pflege der Kleidung ist erheblich höher als der zu ihrer Erzeugung. Die Erzeugung   von einem Kilogramm Baumwollbekleidung benötigt annäherungsweise 135 MJ Primärenergie  (Rohfaser  50, Spinnen  20, Weben  10, Veredlung  50, Transport  5), während die Pflege (Waschen und Bügeln ) über die Lebensdauer   der Kleidung hinweg 885 MJ Energie erfordert (s. Kap. gif).

Hier offenbart sich ein enormes Einsparpotential, daß die theoretisch zu erzielenden Einsparungen durch Prozeßoptimierung aller  Einzelschritte der Produktionskette  bei weitem übertrifft. Infolgedessen wird im weiteren Verlauf der Arbeit auf diesen Punkt spezielles Augenmerk gelegt werden müssen.


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Kai Altenfelder
Sat Jul 11 00:38:57 MET DST 1998
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