Ab diesem Kapitel wird die Betrachtung der beiden Produktlinien zusammen durchgeführt. Da ursprünglich Hemden aus dem Sortiment von Globetrotter verglichen werden sollten, bestehen im Prinzip keine großen Unterschiede beider Linien in punkto Lagerung, Vertrieb und Verkauf. Unter der Annahme, daß die Baumwollbekleidung Bestandteil des von Globetrotter Ausrüstungen geführten Sortiments sei, ergeben sich folgende Aufwendungen:
Zur Lagerung und zum Versand der Ware sind entsprechende Räumlichkeiten nötig. Neben dem unausweichlichen Flächenentzug (131) durch die Bebauung sind energetische Aufwendungen (111) zu deren Beleuchtung und Beheizung erforderlich. Allerdings sind pro Kilogramm Bekleidung und Jahr nur 0,08 MJ für Lagerung und Versand (Kommissionierung und Verpackung) zu veranschlagen. Falls das Textil in eine der Hamburger Filialen gefahren wird, erhöht sich der Energieverbrauch auf 0,1 MJ/kg.
Mit dem Einsatz eines modernen, EDV-gestützten Warenwirtschaftssystemes wird die Warenanlieferung der Filialen nach dem aktuellen Bedarf ausgerichtet. Abverkaufte Ware wird in der Regel rechtzeitig durch Belieferung aus dem Lager ersetzt. Damit können die Lager in den Filialen klein gehalten werden (131). Neuer LKW-Verkehr entsteht dadurch nicht, vielmehr werden die bestehenden Transport- und Lagerkapazitäten optimal ausgenutzt.
Nach Eintreffen der Ware im Lager fällt die Transportverpackung als
Abfall an (151). Nur zum Teil wird sie für den eigenen Versand
wiederverwendet, überwiegend werden Kartons gesammelt und einem
Entsorgungsbetrieb zugeleitet. Ein Pool wiederverwendbarer
Transportverpackungen, die zwischen Lieferanten und dem Versandlager hin-
und herpendeln, existiert nur für den mengenmäßig bedeutendsten
Lieferanten. Die Bekleidung ist zu Schutzzwecken (Staub etc.) einzeln in
Polyethylenfolie (LD-PE) verpackt. Diese Folien werden erst in den Filialen
entfernt und fallen dort als Abfall (151) an. Zwar können sie noch eine
Weile als Hilfsmittel in der Warenpräsentation (Ausstopfen von Taschen und
Rucksäcken) genutzt werden, sind aber
letztendlich doch zu entsorgen.
Die Fa. Globetrotter ist erst im Herbst 1994 in das neue Versandlager umgezogen. Kommissionier- und Versandeinrichtungen sind modern und auf dem Stand der Technik (821). €Arbeitsqualität (411) und -zufriedenheit (421) sind dementsprechend hoch.
Als Handelsbetrieb hat Globetrotter nur mittelbar über die Auswahl der
Lieferanten Einfluß auf die Produktqualität (731). Im Bekleidungssektor
stehen die vertriebenen Waren der renommierten Sportbekleidungshersteller
auf einem hohen Qualitäts- und Preisniveau. Diese Warengruppe hat
mengen- und umsatzmäßig einen hohen Anteil am Gesamtumsatz des
Unternehmens. Erste Versuche, fremd gefertigte Bekleidung unter dem
eigenen Label ,,Four Seasons`` zu vermarkten, führten
wegen Problemen mit der Produktqualität zu erhöhten Warenrückläufen
und Reklamationen. Als Konsequenz
sind daraufhin Maßnahmen zur Qualitätssicherung (731) getroffen worden.
Seit dem Zusammenschluß mit einem ehemaligen Mitbewerber (831) zu Beginn des Jahres 1996 ist Globetrotter in der Outdoor-Branche das führende Unternehmen auf dem deutschen Markt. Konkurrenten vergleichbarer Größe und Bedeutung sind seitdem nicht mehr vorhanden. Die Geschäftsbeziehungen sind sowohl im Einkauf als auch im Absatz weltweit (851).