Bis auf die unterschiedlichen Standorte der Konfektionierbetriebe haben diese fast nur Gemeinsamkeiten.
Der Energieaufwand in der Konfektionierung war nicht zu ermitteln. Da der
Modernisierungsgrad von Konfektionierbetrieben in der Türkei und in Polen
(Hanf-Konfektion) aber in etwa gleich ist
, wird der Energieverbrauch
für beide Betriebe als gleich groß (
1,75 MJ/kg) angenommen. Die
Energiewirtschaft in Polen erzeugt prozentual nur halb (6,5 %) so
viel Energie aus Wasserkraft wie die (11 %) in der Türkei
[2]. So verbraucht die Erzeugung einer gleich großen
Menge elektrischen Stromes in Polen mehr nicht-erneuerbare Rohstoffe (1211)
als die in der Türkei.
Das Abfallaufkommen (151) in der Konfektionierung beschränkt sich auf
Schnittabfälle. In der Regel werden in modernen Betrieben
die Zuschnitte mit dem Computer berechnet und auf minimalen Verschnitt
optimiert. Die dennoch anfallenden Schnittreste ( 8 %) können
entweder zu Reißwolle verarbeitet (1511), für kleine Applikationen
oder zur Viskoseherstellung genutzt werden. Im ungünstigen Fall
werden sie der kommunalen Abfallentsorgung zugeführt (1512). Über den
tatsächlichen Verbleib der Schnittabfälle herrscht aufgrund der Datenlage
Unklarheit.
Immissionen (211) treten in Form von Lärm, Wärme (Bügeln, Dämpfen) und Staub auf.
In der Konfektionierung sind die Anforderungen an die Fähigkeiten (411) der
Arbeiter hoch: Ungelernte können nicht an Zuschneide- und
Nähmaschinen arbeiten. Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten (511)
bestehen in der Regel in der Konfektionierung nicht: Schnitte, Stoffe und
Materialien sind vom Auftraggeber vorgegeben, die Entlohnung erfolgt
hauptsächlich nach Akkord. Das fertige Produkt ist Massenware, die
Verarbeitung (731) nicht immer zufriedenstellend
Der Kapitalaufwand (821) für die Konfektionierung ist erheblich: Der Maschinenpark erfordert regelmäßige Erneuerungen, um wettbewerbsfähig zu sein bzw. zu bleiben (831).
Trotz des hohen Maschinierungs- und Mechanisierungsgrades der Konfektionierung bleibt diese arbeitsaufwendig. Daher wird sie in immer stärkeren Maße als passive Lohnveredlung in Billiglohnländern (851) vorgenommen.