Aus einer Reihe der vorgenannten technologischen Eigenschaften leiten sich die hygienischen Eigenschaften des Materials ab. Mit sinkender Faserdicke , also zunehmender Feinheit, wird der effektive Schmutzanteil (Schmutzmasse/ Fasermasse) größer, d. h. die Anschmutzbarkeit nimmt zu. Gleichwohl nehmen kreisförmige Fasern wegen der kleineren spezifischen Oberfläche weniger Schmutz auf als solche mit unregelmäßigem Querschnitt . Mit steigender Gesamtoberfläche (innere und äußere) einer Faser wächst ihre Fähigkeit zur Feuchteaufnahme und damit ihre Eignung , Schweiß aufzunehmen und durch Kapillartransport abzuleiten.
Aufgrund ihrer Fasergeometrien sind Baumwollfasern leichter anschmutzbar als solche aus Hanf. Diese weisen eine größere Feuchteaufnahme als die Fasern der Baumwolle auf.
Unter dem Gesichtspunkt der Faserreißfestigkeit ist eine möglichst feine Faser anzustreben. Diese nimmt aber mehr Schmutz auf als eine dickere Faser. Für die Verspinnbarkeit sind unregelmäßige Faserquerschnitte wegen des besseren Zusammenhaltes der Einzelfasern geeigneter als runde, die aber wiederum weniger Schmutz aufnehmen. Der Textilproduzent muß daher die zum Teil gegensätzlichen Eigenschaftenverläufe abwägen und die vorhandenen Fasereigenschaften durch eine entsprechende Ausrüstung optimieren.