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In der Studie zum Bekleidungsverbrauch einer bundesdeutschen Behörde
[13] ist eine Aufstellung über den Primärenergieverbrauch
zur Pflege von einem Kilogramm Arbeitskleidung enthalten. Die Aufstellung
nimmt eine VerwendungszeitVerwendungszeit von vier Jahren mit
einem wöchentlichen Pflegezyklus an. Für die Nutzung von Freizeitkleidung
aus Baumwolle besteht in weiten Teilen Übereinstimmung mit diesen Angaben:
In der Regel werden sportliche Aktivitäten am Wochenende unternommen. Die
Kleidung wird in kurzer Zeit sehr stark beansprucht und daraufhin gewaschen.
Die Verbraucherbefragung, die im Rahmen dieser Diplomarbeit durchgeführt
wurde, hat für die Waschhäufigkeit der Hanfkleidung einen ähnlichen Wert
ergeben (s. Anh.
). Die Werte der Studie werden
deshalb mit wenigen Anpassungen übernommen.
Tabelle: Primärenergieverbrauch für die
Pflege von Textilien. Quelle: [13] mit eigenen
Anpassungen
Im Gegensatz zu den Angaben für die Pflege der Arbeitskleidung wurde für
die Hanfbekleidung von folgenden Annahmen ausgegangen:
- In der Fragebogenaktion gaben nur 28 % der Befragten an,
Vollwaschmittel zu benutzen. Zusammen 51 % benutzen
Feinwaschmittel, Baukastenwaschmittel oder sonstige
(Neutralseife etc.). Aus diesem Grund wird die benötigte
Prozeßenergie zu deren Herstellung nur mit 75 MJ je Kilogramm
Kleidung geschätzt.
- Die Studie geht beim Energieverbrauch zum Waschen von Werten
zwischen 1,6 und 4,4 MJ je Kilogramm Wäsche aus und benutzt
den Mittelwert 3 MJ/kg. Wegen der geringeren
Anschmutzbarkeit von Hanftextilien und der deshalb
niedrigen Waschtemperatur wird hier von 2 MJ/kg
ausgegangen.
- Etwa die Hälfte der Befragten gibt an, die Hanftextilien
nicht maschinell zu trocknen. Würden sie es tun, müßte
wegen der höheren Feuchteaufnahme (s. Tab.
)
von Hanf mehr Energie als für ein vergleichbares
Baumwollhemd
aufgewendet werden. - Wie beim Trocknen wird auch für das Bügeln wegen der
höheren Feuchteaufnahme des Hanfes von einem entsprechend
höheren Energiebedarf ausgegangen.
Kai Altenfelder
Sat Jul 11 00:38:57 MET DST 1998