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Aufgabe der Kleidung

Kleidung ist des Menschen zweite Haut , sie schützt ihn vor Umwelteinflüssen  wie Kälte, Wärme,  Niederschlag und Strahlung . Sie hat die Aufgabe, über den ganzen Tag hinweg ein gleichmäßig physiologisches und hautverträgliches Klima zu erhalten.

Der Tagesablauf eines Mitteleuropäers umfaßt verschiedene Situationen, in denen sich Kälte und Wärme, körperliche Ruhe und Anstrengung, Aufenthalt im Freien und in Gebäuden abwechseln. Zwischen diesen Extremen muß die Kleidung ausgleichen. Schließlich ist es meistens nicht möglich, sich umzuziehen und so den veränderten Anforderungen anzupassen. Für das körperliche Wohlbefinden muß die Temperatur  des Körperkerns bei 37 tex2html_wrap_inline2871 Celsius liegen und darf keinen großen Schwankungen unterworfen sein.

Vom Körper wird kontinuierlich Schweiß in unterschiedlichen Mengen durch in der Haut befindliche Drüsen sekretiert. Der Schweiß trägt unphysiologische Stoffe  aus dem Körper aus. Die bei der Verdunstung  entstehende Kälte wird vom Organismus zur Regulierung der Körpertemperatur genutzt. Kann dieser Wasserdampf wegen mangelnder Luftzirkulation  durch enganliegende oder undurchlässige Kleidung nicht entweichen, kommt es zum Wärmestau . Diese Wärme wird als unangenehm empfunden. Die Folge ist eine noch gesteigerte Schweißsekretion.   Der überschüssige Schweiß kann von der Kleidung nicht mehr wegtransportiert werden, bleibt auf der Haut zurück und führt ebenfalls zu Unbehagen. Die auf der Hautoberfläche   befindliche Bakterienflora  zersetzt den Schweiß und es entsteht Körpergeruch.

Bei niedrigen Umgebungstemperaturen muß von der Kleidung ausreichend Luft zurückgehalten werden. Diese dient als Wärmeisolation.   Weite Kleidung läßt über die Hals- und Armöffnungen warme Luft aus- und kalte Luft einströmen; Eng anliegende Kleidung läßt nur ein dünnes Luftpolster  enstehen. Beides kann zur Auskühlung des Körpers führen.

Zusätzlich zur Regulation des Körperklimas kann Kleidung auch Schutz an besonders exponierten Arbeitsplätzen  bieten. Hier seien beispielsweise der Hitzeschutz bei Feuerwehrleuten, Hüttenwerkern und Schweißern genannt. Der klassische ,,Blaumann`` ist immer noch die in handwerklichen Berufen übliche Arbeitskleidung. Zur besseren Sichtbarkeit tragen im Straßenverkehr arbeitenden Menschen leuchtend-farbige Schutzkleidung.

Vielfältig sind die Anforderungen an die Kleidung auf dem Sportsektor, wo neben Kälte-, Wärme- und Regenschutz   noch viele andere Eigenschaften  gewünscht sind. Gerade der oben genannte Schweiß soll von speziell dafür entwickelter Bekleidung von der Haut weggeführt werden, um es nicht zur Auskühlung kommen zu lassen. Aus dem gleichen Grund ist Lauf- und Radfahrbekleidung windundurchlässig, denn die höheren Windgeschwindigkeiten führen zu größerer Verdunstungskälte. All diese Anforderungen haben zu zahlreichen Innovationen (Funktionsunterwäsche , Fleecebekleidung, wasserdichte , windundurchlässige  und ,,atmungsaktive``gif Kleidung  (WWA-Kleidung)  etc.) der Textilindustrie  geführt.

Darüber hinaus erfüllt Kleidung eine Schmuckfunktion, sie unterstreicht oder kaschiert bestimmte Körperformen und -eigenheiten und trägt zum Wohlbefinden des Trägers bei. Farbe,  Schnitt und Stoffauswahl der Textilien sind wichtige Kriterien bei der Kaufentscheidung des Kunden, der sich häufig von Werbeaussagen (ver-)leiten läßt (irrationales Handeln).


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Kai Altenfelder
Sat Jul 11 00:38:57 MET DST 1998
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