Die Feinheit einer Faser ist der Quotient aus ihrer Masse bezogen auf ihre Länge. Sie wird in der Einheit tex gemessen, was 1 g/1000 m entspricht. Faserfeinheiten werden in verschiedenen Klassen geordnet. Hanffasern wären danach als normal und Baumwolle je nach Herkunft als normal bis fein einzustufen. Baumwollfasern sind also von Natur aus feiner als Hanffasern. Jedoch können diese durch die Wahl des Aufschlußverfahrens in Feinheitsbereiche gebracht werden, die dicht an die der Baumwolle heranreichen [27].
Die Feinheit spielt eine große Rolle für die Verspinnbarkeit einer Faser:
Feine Garne sind nur aus feinen Fasern herstellbar, da eine
Mindestfaseranzahl im Garnquerschnitt erforderlich
ist. Damit läßt sich auch
eine Ausspinngrenze, bezogen auf das
angewendete Spinnverfahren , definieren. Beim Ringspinnverfahren
sind für Baumwolle 15-17
Mindestfasern im Garnquerschitt angegeben, mit denen eine Garnfeinheit
von 2 tex bzw. Nm 500 erreichbar
ist [10].
Je feiner eine Faser ist, desto höher sind die Haftkräfte im späteren Garn. Dies ist schon wegen ihrer größeren spezifischen Oberfläche und des dadurch bedingten höheren Reibschlusses einsichtig.
Im Vergleich zur jeweils gröberen Faser beeinflußt eine feine Faser folgende Eigenschaften des fertigen Flächengebildes :