Zum Ende hin hat es sich etwas gezogen – heute bin ich mit dem Hochbeet fertig geworden.
Die noch fehlenden Bretter zu montieren, ging nun mit der Übung der letzten Tage schnell. Endlich waren alle Seiten verbrettert und – oh Wunder – sogar im Rahmen der Messgenauigkeit alle gleich hoch.
Als nächster Schritt wurde die 0,5 mm starke Teichfolie von innen an dem Bretterkasten angetackert, so dass das Holz vor der Feuchte und den Abbauprozessen im Beet geschützt sein würde. Als letzter konstruktiver Schritt wurden noch sechs Pfostenkappen aufgeschraubt.
Dann ging es daran, das Beet zu füllen. Als unterste Lage kommen dabei grobe Zweige und Äste zum Einsatz, etwa 20 cm hoch. Darauf werden Grassoden mit der Oberseite (grün) nach unten gelegt.
Weil ich sowieso mit dem Wuchs des Rasen am Gartenweg entlang unzufrieden war, konnte ich mich hier bedienen. Beim Neuanlegen des Rasens vor zwei Jahren hatte ich den Streifen direkt an den Gehwegplatten beim Pflügen ausgelassen. Dieser Streifen lag nach wie vor auf altem Boden und wuchs bislang schlecht.
Auf diese Lage wurden dann Laub und Rasenschnitt geschichtet. Weil sowieso vor Ostern noch gemäht werden sollte, passte das jetzt ganz gut. Auf den Rasenschnitt wiederum wurde „reifer Kompost“ aus unserem Thermokomposter verbracht. Das war mit Gerüchen verbunden, die im Blog zum Glück nicht transportierbar sind. Die Kinder nahmen allesamt Reißaus und nur ich blieb zurück.
Auf diese Kompostschicht kam dann endlich Mutterboden, der von unserer Terrassenaktion Anfang April immer noch auf der Auffahrt lag und verbraucht werden wollte. Den Aufwand dieses Arbeitsschritts habe ich in meiner Planung unterschätzt. Zum einen, weil ich von den ursprünglich geplanten 1,2 m Breite das Beet auf 1,5 m erweitert habe. Das sind schon 0,6 cbm Erde mehr. Und zum anderen musste jede Karre voll Mutterboden aufgeschaufelt, in den Garten gefahren und dort wieder ausgeschaufelt werden. Bei den bisherigen Arbeiten reichte es, die Karre am Bestimmungsort auszukippen.
Als letzte Lage im Beet habe ich dann noch 300 l Pflanzerde aufgebracht und war damit fertig. Nun kann die Aussaat beginnen!
Klasse, bin bei der Planung eines selbstwässernden, es gibt nette Arduino Erdfeuchte Sensoren. Wenn Du es in 10 Jahren ersetzt solltest Du Noppenfolie statt Teichfolie verwenden, dann können die Bretter auch ablüften, dann hälts noch eine Weile länger.
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Wenn die Gerüche des „reifen“ Kompostes nur im Ansatz so schlimm waren wie Du schilderst, dann war es kein reifer Kompost sondern irgendein anaerob vergammelndes Zeug, welches Du besser nicht in ein Hochbeet packst. Du bist sicher, daß Du den Thermokomposter richtig betreibst?
Die meisten stinken weil nicht abgetrockneter Rasenschnitt in zu dicken Lagen eingebracht wurde, der fault dann. Familie Altenfelder wird es denke ich überleben, ich glaube nicht das Kai das Hochbeet wieder ausschaufelt 😉
Gute Ferndiagnose, Daniel. Und mit deiner Vermutung zum Ausschaufeln liegst du auch richtig….
Wir haben auch einen Riesenkompost nur für Rasenschnitt, weil wir halt fast nur Rasen haben. Ich schaue mir grad an wie ich den Rasen teilweise in eine Wildblumenfläche / Bienenweide verwandele. Sieht netter aus plus kein Rasen…
Da hier die Gartenfragen auch für Unerfahrene gestellt werden dürfen 😉
Warum hat man in einem normalen Garten ein Hochbeet und macht nicht einfach ein „normales“ Beet in der Erde?
Ich dachte Hochbeet ist was für urbane Ecken = Nutzung von Brachflächen ohne Mutterboden, ehemalige Parkplätze, etc. oder halt am Balkon/Terrase.
Meine Gründe:
Keine Schnecken und Wühlmäuse (!), frühere Pflanzung und frühere, längere und größere Ernte durch die Wärme der Verrottung, man kann sofort loslegen und muss nicht „gegebene“ Bodenbedingungen über Jahre verbessern, man muss sich nicht Bücken, man hat was zu bauen, sieht gut aus 🙂
Naja, Schnecken werden sich schon einfinden wenn die guten es wollen, und die Verottung wird entweder nicht so heiß sein oder schnell vorbei. Ich glaube der Hauptnutzen liegt in der langen Nährstoffverfügbarkeit (Dauerdüngung) wenn es richtig gemacht ist, und dem Umstand das man auf angenehmer Arbeitshöhe unterwegs ist.
Bei uns war es eine Mischung aus Daniels und den von Matthias genannten Gründen: Was zu bauen, sieht gut aus und man muss sich beim Arbeiten am Beet nicht mehr bücken. Was die Prozesswärme durch Verrottung angeht, sehe ich es wie Matthias – die hält nicht lange an.