Das Ziel der PLA ist, die von MEYER-ABICH geforderte Relation zwischen natur- und sozialwissenschaftlicher Betrachtung von Bedürfnisbefriedigung herzustellen. Dazu hinterfragt sie zu Beginn der Untersuchung das Produkt mitsamt Umfeld und das dazugehörige Bedürfnis. Anschließend wird in einer vertikalen Betrachtung die Produktlinie untersucht: Der Lebensweg von Rohstoffgewinnung und -verarbeitung, Produktion , Handel , Konsum und Entsorgung sowie die dazwischen liegenden Transportphasen. In einer horizontalen Betrachtung werden die einzelnen Lebenszyklen jeweils auf Auswirkungen auf die Dimensionen Natur, Gesellschaft und Wirtschaft untersucht.
Für jede wird Produktlinienanalyse ein individuelles Kriterienraster zu jeder der drei Dimensionen erstellt, mit dessen Hilfe dann die Untersuchung zielgerichtet vorgenommen werden kann. Dieses Raster heißt Produktlinienmatrix. Es ist ein elementares Teilelement der Analyse, welches die Verknüpfung von Vertikal- und Horizontalbetrachtung darstellt.
Als Informationssystem zur Bewertung von Produkten, die zur Bedürfnisbefriedigung dienen können, vergleicht die Produktlinienanalyse verschiedene Varianten von Produkten hinsichtlich Ökologie und Sozialverträglichkeit. Dabei kann die Variation sowohl im zeitlichen Ablauf als auch im Querschnitt erfolgen. Im ersten Fall werden Varianten zu unterschiedlichen Zeitpunkten verglichen, so daß Veränderungen in der Vergangenheit oder der Zukunft betrachtet werden können. Die Variation im Querschnitt dagegen vergleicht die zu einem festgelegten Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Varianten. Denkbar ist auch die Wahl einer Null-Variante , d. h. das Produkt wird überhaupt nicht produziert oder verkauft.