Häufig benutzte Kommandos möchte man gerne abkürzen, besonders wenn sie lang sind und viele Optionen beinhalten. Dies kann mit dem Befehl alias geschehen, der dem langen Kommando ein kürzeres zuordnet. Ein konventionelles Beispiel ist der Befehl ls -l: Diesem wird ein ll als Alias zugeordnet und fortan ist die Ausgabe eines Inhaltsverzeichnis mit nur zwei einzugebenen Zeichen anstatt vier erhältlich.
$ alias ll='ls -l'
$ ll
total 9
-rw-r-r- 1 arthur earth 2604 Sep 25 21:05 basics.aux
-rw-r-r- 1 arthur earth 2029 Sep 25 21:05 basics.log
-rw-r-r- 1 arthur earth 4590 Sep 25 21:05 basics.tex
-rw-r-r- 1 arthur earth 1269 Sep 25 21:05 basics.toc
$
Enthalten die Zuweisungen Leerzeichen, müssen sie in Hochkommata gesetzt werden (s. o.). Ein weiteres Beispiel dient der Entschärfung des o. g. Kommandos rm. Um den Standard-Parameter -f dieses Befehls zu umgehen, wird dem Befehl rm -i der Alias rm zugeordnet. Damit ist der Standard-rm durch den ,,harmloseren`` rm -i ersetzt. Um ohne Nachfrage eine Datei zu löschen, ist die Option -f fortan ausdrücklich anzugeben. Man muß sich dann seiner Sache sicher sein, um die Datei gewollt zu löschen.
Die Alias-Zuweisungen können in der Startup-Datei (s.u.) der bash eingetragen werden, damit sie sofort nach erfolgtem Login aktiv sind und nicht in jeder Sitzung neu eingegeben werden müssen. Wird alias ohne Optionen eingegeben, zeigt die Shell in der Bildschirmausgabe eine Liste der gesetzten Aliase.
Abweichend von dem Beispiel einer Startup-Datei für die Bourne-Shell auf Seite können bei der Bourne Again Shell auch Alias-Zuweisungen in der Startup-Datei .bash_profile vorgenommen werden:
# .bash_profile # export PS1='\u@\h:\w \$ ' export PS2='> ' SHELL=/usr/local/bin/bash alias ll='ls -l' alias la='ls -al' alias l='ls' alias less=more alias rm='rm -i' alias RM='rm -f' ignoreeof=10
Die Variablen PS1 und PS2 stehen auch in der bash für den primären und den sekundären Prompt der Shell. Im Gegensatz zur einfachen Bourne Shell kennt die bash eigene Variablen u, h, w, mit denen der Prompt sehr viel einfacher als im vorherigen Beispiel erzeugt werden kann.
Die letzte Zeile ignoreeof=10 verhindert, daß ein STRG-D (= End Of Data) zum sofortigen Ausloggen führt. Vielmehr muß die Zeichenfolge zehnmal eingegeben werden, bevor die Shell terminiert wird.