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Normale Dateien

Normale Dateien sind eine einfache Ansammlung von Bytes . Dies können Textdateien , Programmquellcode  oder (ausführbare) Binärdateien  sein. Die Bytes einer normalen Datei werden von dem jeweiligen sie öffnenden Programm als Text-Buchstaben, binäre Maschinenanweisung  oder Kommentar in einem Quellcode erkannt. Ist man über den Inhalt einer Datei unsicher, kann der Befehl  file weiterhelfen. Mit der Syntax 

$ file dateiname.gz
  dateiname.gz: GNUzip compressed
  $ file .bash_profile
.bash_profile: data

kann jede Datei auf ihren Inhalt hin überprüft werden.

Dateien können lesbar (read), beschreibbar (write) oder ausführbar (execute) sein. Die entsprechenden Zugriffsrechte  sind für die einzelne Benutzerin , Benutzergruppen oder alle Benutzer  entzieh- und verleihbar. Mehr dazu und zur Kennzeichung dieser Rechte  folgt im Kapitel 4.1.4.

Bis auf den als Pfadtrenner  reservierten Schrägstrich / sind grundsätzlich alle Zeichen  zur Benennung einer Datei  erlaubt. Im Gegensatz zu DOS  wird auf einem Unix-System  dabei die Groß- und Kleinschreibung sehr wohl unterschieden. Allerdings werden einige  Sonderzeichen von der Shell (s. Kap. 6) als Steuerzeichen  interpretiert, so daß sicherheitshalber die Zeichen auf

beschränkt werden sollten.

Dateinamen  dürfen 253 Zeichen  lang sein und enthalten im Gegensatz zu DOS keine Extensions  (z. B. datei.exe oder datei.bat). Unix verwendet andere Mechanismen zur Typ-Unterscheidung von Dateien. Daher können in einem Dateinamen auch beliebig viele Punkte verwendet werden, wie z. B.

ganz.langer.dateiname.mit.vielen.punkten.tar.gz .

Trotzdem gibt es eine Vielzahl von festgelegten Endungen für Dateinamen, die von verschiedenen Anwendungen ausgewertet werden:

.tex
TeX-Quellcode  
.dvi
übersetztes TeX
.ps
Postscript-Dateien (Postscript ist eine Graphiksprache) 
.tar
Archiv-Datei
.gz
mittels GNUzip komprimierte Datei 
.c
C-Quellcode
.f
FORTRAN-Quellcode 

Es existieren noch eine Vielzahl weiterer solcher Endungen, die zum Beispiel bei der Übersetzung  von Programmcode eine Rolle spielen und von dem Compiler (s. Kap. 8) erkannt werden. 

Mit einem Punkt  beginnende Dateinamen  sind für die normale Wiedergabe eines Verzeichnisinhaltes  mit ls ,,unsichtbar`` und werden nur beim Benutzen der Option  -a angezeigt . Deshalb beginnen die beim Login  ausgelesenen Startup-Dateien  (s. Kap. 6) alle mit einem Punkt. Sie werden im laufenden Betrieb  nicht mehr ausgewertet und sollen daher nicht ständig angezeigt werden.

Um auf eine Datei zuzugreifen, kann entweder der absolute oder der relative   Pfadname benutzt werden. Der absolute Pfad beginnt im root-Verzeichnis  mit dem / und führt alle Verzeichnisse bis zur Datei mit auf.

/home/peter/plots/plot1.ps ist ein Beispiel für einen absoluten Pfad zur Datei plot1.ps.

Ein relativer Pfadname zeigt den Pfad ausgehend vom momentanen Arbeitsverzeichnis bis zur Datei. Wenn das momentane Verzeichnis  ~peter/bin ist, lautet der relative Pfad zur Datei plot1.ps dann also ../plots/plot1.ps. Vom Arbeitsverzeichnis peter aus lautet der relative Pfad zu plot1.ps also plots/plot1.ps.


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Kai Altenfelder
Mon Dec 2 08:36:57 MET 1996