Der zweite Streich: Frequenzzähler und Powermeter

Frequenzzähler - alles funktioniert!

Nachdem der Bausatz des LC-Meters mir neulich so flott von der Hand ging, traue ich mich heute an den Frequenzzähler heran.

Der Bausatz des Frequenzzählers ist der zweite, anlässlich meines Geburtstages vom DARC Verlag bezogene Messgeräte-Bausatz von Ascel Electronic. Der Zusammenbau des LC-Meters ging mit der Anleitung sehr rasch vonstatten und mit diesem Erfolg im Rücken, mache ich mich an den Zähler-Bausatz heran.

Frequenzzähler bis 5,8 GHz – Leistungsmessung bis 500 MHz

Der Frequenzzähler misst in der Grundausstattung im Kanal A Frequenzen von 2 Hz bis 80 MHz, als Frequenz, Periode oder Drehzahl. Auch dieses Messgerät verfügt über eine USB-Schnittstelle und kann Messwerte am Computer darstellen bzw. über diesen bedient werden. Anders als beim LC-Meter sind hier auch Firmware-Updates über USB möglich.

Wie gehabt beginne ich damit, alle Bauelemente zu sortieren und in der Reihenfolge auf der Arbeitsunterlage abzulegen, in der ich sie anschließend verbauen will.

Die Platine ist deutlich voller als die des LC-Meters und hier müssen auch mehr Teile auf der Rückseite montiert werden. Anders als beim LC-Meter ist hier die Bestückung der Widerstände tatsächlich aus Platzgründen aufrecht vorgesehen.

Funktionstest der bestückten Frequenzzählerplatine
Funktionstest der bestückten Frequenzzählerplatine

Ich habe bei der Bestellung gleich das TCXO-Modul mit geordert, mit dem die Messgenauigkeit des Zählers auf 1 ppm verbessert wird. Es wird anstelle des serienmäßigen Oszillators eingesetzt. Außerdem habe ich die Power-Meter- und  Kanal B-Module dazu gewählt, die zum Einen Leistungsmessungen bis 500 MHz und einem Messbereich von 85 dB ermöglichen. Zum Anderen erweitert der Kanal B den Messbereich des Zählers von 70 MHz bis 5,8 GHz. Ich habe zwar derzeit keine Geräte für derart hohe Frequenzen, doch nur mit dem Kanal A allein wären Messungen auf VHF und UHF  nicht möglich gewesen. Also musste es dieses Modul auch sein. Beide Module kommen fertig aufgebaut und müssen nur über Stiftleisten gesteckt werden.

Eile mit Weile – alles komplett bestückt?

Auch bei diesem Bausatz geht alles rasch und umkompliziert vonstatten und schon bald bin ich mit dem Bestücken fertig. Doch halt, da fehlt ein Taster! Das kann doch nicht angehen, ausgerechnet der Schalter für die Mode-Umstellung ist nicht da! Ich suche den Fußboden ab, vielleicht ist mir das Bauteil herunter gefallen. Nein, nichts zu finden. Schon will ich zum Telefon greifen und beim DARC Verlag das fehlende Teil reklamieren, da besinne ich mich und suche die Beutel aus dem Mülleimer hervor. Tatsächlich, der Taster hat sich in der Teiletüte versteckt und wäre auf die Weise beinahe im Müll verschwunden. Bevor er noch einmal verloren gehen kann, löte ich ihn schnell ein.

Frequenzzähler - alles funktioniert!
Frequenzzähler – alles funktioniert!

Das war das letzte Bauteil, jetzt kommt der Funktionstest. Ich mache wieder den fliegenden Aufbau mit dem 9V-Block, wie schon beim LC-Meter. Das Display leuchtet blau, doch was ist das? Es erfolgt keine Anzeige, der Hintergrund leuchtet doch es werden keine Zeichen dargestellt. Was kann das sein?

Wie peinlich! In meiner Euphorie über die schnelle Bestückung habe ich zwar alle lötbaren Teile verbaut, aber vergessen, das zentrale IC in den Sockel zu stecken. Das hole ich nun nach und dann klappt auch alles. Der Betrieb ohne das IC hat offensichtlich keinen Schaden verursacht. Ich nehme wie beim LC-Meter die ersten Vergleichsmessungen vor. Mein Multimeter hat auch eine Frequenzfunktion, doch die ist mit diesem Schätzchen natürlich nicht zu vergleichen.

Für Abgleich nötig: Funktionsgenerator und Oszilloskop

Das Messgerät ist damit prinzipiell fertig, muss allerdings noch abgeglichen werden. Die Anleitung schildert das notwendige Vorgehen dafür: Es ist eine Signalquelle und ein Oszilloskop oder Multimeter dafür nötig, wobei das Oszilloskop aus Gründen der Genauigkeit vorzuziehen ist. Was mich daran erinnert, dass ich weder einen Funktionsgenerator noch ein Oszilloskop besitze. Trotzdem schließe ich fürs Erste den Gehäusedeckel und schiebe den Abgleich zunächst auf.

Nun habe ich damit den Anwendungsfall für den Wobbel-Funktionsgenerator gefunden, den dritten Messgerätebausatz aus dem DARC Verlag, von dem ich vor ein paar Wochen noch dachte, ich hätte ihn nicht.

Ok, ganz so schlimm ist das nicht. Den Abgleich werde ich bestimmt bei OV-Kollegen vornehmen können und mit dem Funktionsgenerator-Bausatz habe ich jetzt schon einen Weihnachtswunsch.

Wünschenswert: Messleitungen im Bausatz enthalten

Was mich etwas irritiert ist, dass im Bausatz keine Messleitungen enthalten sind. In der Anleitung steht die explizite Empfehlung, man möge für die hochfrequenten Messungen nur hochwertige Leitungen und Verbinder verwenden. Ansonsten wären entsprechende Ungenauigkeiten zu erwarten.

Sehr schön, doch was genau muss ich mir unter „hochwertig“ vorstellen und wo bekomme ich die Leitungen her? Der DARC hat keine solchen Leitungen im Programm und der Hersteller des Bausatzes ebenfalls nicht. Die Nachfrage über seine Webseite liefert allerdings rasch eine Antwort und Empfehlung für geeignete Messleitungen.

Jetzt weiß ich, wo ich die Leitungen beschaffen kann bzw. nach welchen Produktparametern ich bei anderen Quellen suchen muss. Schöner wäre es, wenn die Leitungen im Bausatz enthalten wären oder zumindest bei Hersteller oder Vertriebspartner (DARC-Verlag) angeboten würden.

Fazit

Auch der zweite Bausatz ließ sich rasch und umkompliziert aufbauen. Fast schon zu leicht, anders lässt sich der Faux-pas mit dem nicht gesteckten IC kaum erklären. Alle Teile sind sauber gefertig und passen problemlos ohne Nacharbeit ineinander.

Das Preisleistungsverhältnis ist für ein Messgerät mit diesen Leistungsdaten gut, zumal der Zusammenbau ja auch einen Spassfaktor liefert.

Schade finde ich, dass die Notwendigkeit von Signalgenerator und Oszilloskop nicht schon auf der/n Webseite(n) von Hersteller und DARC Verlag genannt werden. Wer solche Geräte nicht besitzt, muss sich nach dem Zusammenbau erst um eine Möglichkeit zum Abgleich kümmern.

Geeignete Messleitungen zum Gerät anzubieten, wäre sowohl Hersteller als auch DARC dringend anzuraten. Im Autohaus bekommt man ja auch kein Auto ohne Räder, dafür aber mit Verweis auf den Reifenhandel geliefert…

 

Autor: Kai

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