Zum Geburtstag habe ich einen Bausatz für ein LC-Meter bekommen. Endlich habe ich die Zeit gefunden, ihn zusammen zu bauen.
Das vom DARC Verlag vertriebene LC-Meter kommt von der Ascel Electronic GmbH aus Hohwacht an der Ostsee. Laut Beschreibung soll es sich um ein „hochpräzises“ Messgerät handeln, und das, obwohl es als Bausatz daher kommt, bei dem man eventuell als Anwender auch Fehler machen kann. Ich bin gespannt.
Mit dem LC-Meter lassen sich die Kapazität und Induktivität von passiven Bauteilen bestimmen, insbesondere von sehr kleinen Werten schon ab 0,01 pF/0,01 uH mit einer Auflösung von 0,01 pF/10 nH. Die Messbereiche gehen bei den Kapazitäten (C) von 0,01 pF bis ca. 1 uF und bei den Induktivitäten (L) von 10 nH bis ca. 100 mH.
Zum Einsatz soll es bei mir kommen, um Kondensatoren und Spulen für Schwingkreise oder Filter präzise auszuwählen bzw. deren Induktivität und Kapazität im eingebauten Zustand zu bestimmen. Über eine Auto-Kalibrierung und die Möglichkeit des Nullabgleichs kann der Einfluss der Messleitungen im Messgerät ausgeglichen werden.
Außerdem verfügt das Gerät über eine USB-Schnittstelle, kann also am Computer ausgelesen und auch bedient werden. Soweit, so gut.
Ein vollwertiges Messgerät für Kapazitäten und Impedanzen
Zur Vorbereitung entnehme ich alle Bauteile ihren Tüten und sortiere sie anhand der Bauanleitung auf meiner Unterlage: Widerstände, Kondensatoren, ICs, Dioden und noch einiges mechanische Zeugs (Buchsen, Taster, Stiftleisten usw.). Alles macht einen wertigen, sinnvollen Eindruck. Die Anleitung ist zwar kopiert, mittengefalzt und zusammen getackert, dafür aber einfach und klar geschrieben.
Ich fange mit dem Bestücken der Platine an. Die ist vorbildlich bedruckt und in der Stückliste steht eindeutig, welches Bauelement auf welche Platinenseite kommt. Ich systematisch vor, arbeite die Stückliste nach und nach ab. Die Arbeit geht mir immer flotter von der Hand und schon bald ist die Vorderseite fertig bestückt und alle Elemente verlötet.
Bevor ich mich an die Rückseite mache, prüfe ich noch einmal die korrekte Bestückung und ob sich vielleicht irgendwo eine kalte Lötstelle eingeschlichen hat. Jetzt kommt nämlich das Display dran und wenn das erst einmal sitzt, komme ich an die Teile darunter nicht mehr heran. Die Sichtprüfung ergibt keine Fehlstellen und auch mit dem Multimeter kann ich keinerlei Schlüsse oder „gebratene“ Bauteile feststellen.
Sorgfältige Prüfung vor der Montage des Displays
Nachdem das Display und die restliche Teile auf der Rückseite montiert sind, erfolgt eine weitere Prüfung, bevor ich die Platine in die untere Gehäusehälfte einsetze. Passt!
Jetzt kommt die Funktionsprüfung, es wird spannend. Die Bauanleitung empfiehlt, zur Erstinbetriebnahme nicht das Steckernetzteil zu verwenden, sondern eine Quelle mit Strombegrenzung, z.B. ein Labornetzteil. Das habe ich nicht, also muss es eine schwache 9V-Blockbatterie tun, die sich gerade aus einem der Rauchmelder im Haus als fast leer gemeldet hat. Ich mache eine fliegende Verdrahtung und siehe da – das Display leuchtet blau auf und wie es aussieht, scheinen auch die ICs korrekt zu arbeiten. Alles klappt, das Messgerät misst!
Der Reihe nach messe ich die Kondensatoren und Spulenkerne aus meiner Bastelkiste und vergleiche die Messwerte mit dem Aufdruck bzw. mit den Ergebnissen des Multimeters. Stimmt alles, das Gerät arbeitet einwandfrei.
Zum Schluss kann nun also die obere Gehäusehälfte aufgesetzt und festgeschraubt werden und dann ist es fertig, mein erstes Bausatz-Messgerät. Künftig kann ich meine Spulen und Kondensatoren damit vermessen. Durch den Betrieb mit dem 9V-Block lassen sich zum Beispiel auch auf Flohmärkten Bauteile gleich vor Ort prüfen.
Fazit
Der Bausatz von Ascel Electronic ist anhand der beiliegenden Anleitung schnell und zügig aufbaubar. Wer weiß, wo das heiße Ende eines Lötkolbens ist, kommt damit gut zurecht und kann in kurzer Zeit ein funktionstüchtiges Messgerät aufbauen. Den Preis im DARC Verlag finde ich in Ordnung.
Wobei ich festgestellt habe, dass eine Zusammenstellung des Bausatzes auf der Herstellerseite mich günstiger gekommen wäre. Dort kann das Steckernetzteil optional zu- oder abgewählt werden, während beim DARC der Bausatz nur komplett bestellbar ist. Wer noch ein passendes Netzteil in der Bastelkiste hat oder das Gerät nur mit einer 9V-Batterie betreiben will, kann hier ein paar Euros sparen.